DAS LEDO-MEHRGENERATIONENHAUS | PRESSE

(wird aktualisiert)
Juni 2007 Selbständig aber gemeinsam leben | GAG Mieterzeitung
13.12.2006 In Niehl entsteht ein Haus für viele Generationen unter einem Dach | Kölner Wochenspiegel
2005 Gesunde Städte Preis 2005
12.09.05 "Weitblick" | Kölner Stadtanzeiger


Selbständig aber gemeinsam leben

Alt und Jung, Familien, Singles, Alleinerziehende, junge Familien, Behinderte - alle wollen sie zusammen unter einem Dach in verlässlicher Nachbarschaft wohnen und leben.

Um diese große Idee vom Mehrgenerationenhaus für Menschen mit und ohne Behinderung zu verwirklichen, taten sich die Initiative “Lebensbogen” und der Verein “doMS” zum Projekt ledo zusammen.
Beim “Lebensbogen” steht das Zusammenleben der Generationen im Mittelpunkt, doMS fördert und entwickelt neue Wohnformen, in denen Menschen, die an Multipler Sklerose (MS) erkrankt sind, auch bei Pflegebedürftigkeit möglichts lange selbstbestimmt leben können und nicht in ein Pflegeheim müssen.

Bei der GAG fand Ledo einen Partner, mit dem die Vision bald Wirklichkeit wird:
An der Ruhrorter Straße in Niehl baut die GAG eine viergeschossige Wohnlage mit 66 Wohnungen von 41 bis 79 Quadratmetern - natürlich alles absolut barrierefrei mit Aufzügen von der Tiefgarage bis ins Dachgeschoss und extra breiten Wohnungstüren für Rollstuhlfahrer.
“Hier hat jeder seine eigene Wohnung und Privatsphäre”, sagt Monika Nolte von doMS, “aber verlässliche Nachbarn und Freunde, wenn er Hilfe braucht oder Kontakt wünscht. Denn wer hier wohnen will, muss Mitglied unseres Vereins sein und eine gute soziale Ader haben.”

Verlässliche Nachbarn
Zur Pflege der Hausgemeinschaft und Nachbarschaft gibt es als zentralen Treffpunkt einen großen Gemeinschaftsraum mit Terrasse und eine Innenhofoase, die die “Ledos” selbst gärtnerisch gestalten und pflegen werden.
Da die Wohnungen öffentlich gefödert sind, werden die Mieten zwischen 4,85 und 5,90 Euro/qm liegen.
Das Projekt wird im Frühjahr 2008 fertig. Rund 40 Mitglieder des Vereins haben sich per Vorvertrag schon eine Wohnung gesichert. “Das sind Menschen mit und ohne Handycap”, sagt Monika Nolte. “Das jüngste Mitglied ist 34, das älteste 70 Jahre.
Mit uns ziehen die alleinerziehende Mutter nach Niehl genau so wie der Rollstuhlfahrer, der aktive Gartenfreund und die ruhebedürftige Sängerin. Einige junge Familien mit Kindern würden noch zu uns passen. Dann hätten wir eine bunte Mischung wie in einem kleinen Dorf.”
Doch als abgeschottete Dörfler wollen die “Ledos” nicht leben. “Der Kontakt hinaus ins Stadtviertel ist uns wichtig”, betont Amelie Appelmann vom Lebensbogen. “Dort wollen wir uns einmischen und das Leben mitgestalten.”

Kontakt: Monika Nolte, Tel 0221/818191
zusammen-koeln@t-online.de

GAG Mieterzeitung, Ausgabe 13.12.2006




In Niehl entsteht ein Haus für viele Generationen unter einem Dach

Beziehbar ist das Haus 2008, und die Hälfte der Wohnungen ist bereits vergeben

Der Verein DoMS setzt sich für Multiple-Skleros-Betroffene ein, und der Verein Lebensbogen verfolgt das Konzept Mehrgenerationenhaus.Zusammen sind sie "LeDo" - mit denen läßt sich leben. Ihr Ziel: Mehrere Generationen sollen unter einem Dach leben. In diesem Falle ein großes Dach: An der Ruhrorter Straße wird 2008 ein Mehrgenerstionenkomplex bewohnbar sein. Über 60m Wohneinheiten stehen dann für eine bunte Lebensvielfalt zum Bezug bereit. Ledo hat die Häuser angemietet und entscheidet so auch über die Belegung der Wohnungen. Interessenten sollten sich beeilen, denn schon die Hälfte der Wohnungen, die auch mit Wohnberechtigungsschein bezogen werden können, sind schon vergeben.Um eine Wohnung mieten zu können, muss man Mitglied im Verein werden und auch den Grundgedanken "zusammen wohnen und leben in verlässlicher Nachbarschaft" tragen. Monika Nolte bringt es auf den Punkt: "Die Chemie muss einfach stimmen". Der gesamte Block wird barrierefrei gestaltet. Zudem verfügt der Neubau über vier Stockwerke und einen begrünten Innenhof. Die Wohnungen sind 41 bis 81 qm groß. Die drei Häuser werden über Aufzüge, die bis in die Tiefgarage führen, und Laubengänge erschlossen. So möchte man auch den Rahmen für selbstbestimmtes Wohnen schaffen und das so0 lange wie möglich.
Wer Gesellschaft haben möchte, kann sich Gemeinschaftsraum treffen, dem neuen Herzstück des Komplexes. Der bauherr ist die GAG, die dieses Projekt unterstützt."Wenn wir sehen, dass ein Verein hinter dem steht, was er tut, sind wir natürlich dabei", so Günther Ott, der Vorsitzende der GAG. Die Baukosten für das Vorhaben belaufen sich auf vier Millionen Euro.

Kölner Wochenspiegel, 13.12.2006




"Zusammen Wohnen und Leben in Köln" erhielt Gesunde Städte Preis 2005

Lebenslanges Wohnen in den eigenen vier Wänden ist das Ziel vom "Wohnprojekt – zusammen Wohnen und Leben in Köln". Das "Gesunde Städte – Netzwerk" hat es jetzt mit dem "Gesunde Städte Preis 2005" ausgezeichnet.
Die Projektidee kam von zwei Kölner Vereinen: dem "DoMS e.V.", einer Wohninitiative von Multiple-Sklerose-Betroffenen, und dem Verein "Lebensbogen", dessen Mitglieder alternative und generations-übergreifende Lebens- und Wohnformen realisieren wollen.
"Wir schätzen die Initiative dieser beiden Vereine sehr und freuen uns, dass ihr Engagement mit diesem Preis nun eine Würdigung fand", kommentiert Dr. Jan Leidel, Leiter des städtischen Gesundheitsamts.
Die Stadt Köln ist seit 1991 Mitglied im "Gesunde Städte – Netzwerk", in dem sich bundesweit 60 Kommunen zusammen geschlossen haben, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu fördern.

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stefan Palm




Weitblick
VON KIRSTEN BOLDT

Einen beachtlichen Weitblick beweist die GAG mit ihrer Bereitschaft, sich auf die Verwirklichung neuer, ungewöhnlicher Wohnprojekte einzulassen. Was zunächst noch wie ein Versuch wirkt, könnte schon in wenigen Jahren zur stark begehrten Wohnform werden. Schließlich ist auch Köln von der Bevölkerungsalterung betroffen, wie die Prognosen zeigen, und die Zahl derer, die gebrechlich werden, wird ebenso zunehmen.

Wer möchte im Alter dann nicht gerne noch möglichst lange in seinen vier Wänden leben und auf kleine Hilfen von Nachbarn bauen, die einem seit Jahren vertraut sind? Wer so ein Mini-Veedel im Veedel schaffen will, muss jedoch schon in jüngeren Jahren aktiv werden. Die beiden Selbsthilfegruppen, deren Projekt preisgekrönt wurde, machen es vor. Und ermuntern zum Nachmachen.
Unterstützung ist jedem Engagierten sicher, wie die GAG mit diesem Projekt und mit einem weiteren ungewöhnlichen wie dem Bau von Wohngemeinschaftswohnungen für Pflegebedürftige deutlich signalisiert. Die Gesundheitspolitiker in den Kommunen wissen es nur zu gut: Bürger, ganz gleich wie alt sie sind, sind weniger krankheitsanfällig, wenn der Draht zur Nachbarschaft gut ist. Das macht das Leben in Köln nicht nur lebenswert, sondern entlastet auch die gebeutelte Stadtkasse.

Kölner Stadtanzeiger, 12.09.2005